CHARLEROI DANSES / PLAN K (BE)

Am Anfang ist der Fuß. Er ist ein Wunderwerk der Evolution, stark, widerstandsfähig und fähig den Menschen im Sprung dem Himmel näher zu bringen. In diesem Himmel, der für die Hoffnung steht, tanzen tausend Füße. So beginnt das Stück MOVING TARGET. Flimmernd, metaphorisch, verblüffend.

Frédéric Flamand, Choreograf und Regisseur der belgischen Compagnie Charleroi Danses – Plan K, liebt es seiner Arbeit viele Dimensionen zu geben. Er betont den theatralen Aspekt des Tanzes, spielt mit den architektonischen Möglichkeiten des Bühnenbildes und integriert neue Medien in seine Produktionen. Sein Stück MOVING TARGET ist ein Parforce-Ritt durch die Ballettgeschichte und die High-Tech-Welt, der Tanz, Technik und den Einfluss moderner Zeiten auf den Körper verschmelzen lässt, die Kommunikation und das menschliche Beziehungsgeflecht ertanzt.

Nicht zufällig bricht ein überdimensionaler Spiegel an der Decke die Bewegungen der Künstler*innen. Wird er schräg gestellt, so verdoppeln sich die Protagonisten auf der Bühne. Winden sie sich auf dem Boden der Bühne, so scheint es, als krabbeln Fliegen die Decke hoch. Durch eine Videoprojektion wird ein Solo zum Tanz mit dem eigenen Abbild. Personen und Abbilder verschmelzen, dabei wird deutlich, wie schwierig es ist, Wirklichkeit und Schein zu unterscheiden.

MOVING TARGET wurde 1997 zu zahlreichen Festivals eingeladen, so in der europäischen Kulturhauptstadt Saloniki und nach Berlin ins Hebbel Theater. Die Berliner Morgenpost zeigt sich begeistert:

Ein außerordentlicher Wurf … Gespenstisch großartige Visionen … ein Traktat von maßstabsetzendem Rang.