GILLES WELINKSI (DE/FR)
EXIL
URAUFFÜHRUNG
2012
Herumirren. Sich heimatlos fühlen. Sich verorten wollen. Alle drei Phänomene wachsen aus einer Wurzel: Exil nennt Gilles Welinski seine Performance, für die er sich während des gesamten Festivals einschließen lässt – in einem Zellentrakt des ehemaligen Gefängnisses Ostertorwache. „Der Verlust von Heimat wird körperlich übertragen und ist auch ohne verbale Reflektion tief im Menschen verankert“, so der Künstler. Er untersucht die eigene Familiengeschichte, wandert dann exemplarisch durch andere Tänzerbiografien und erkundet schließlich den Tanz an sich als Chance der Identitätsbildung: Jede Bewegung muss neu formuliert und erfunden werden. Besucher können den Trakt jeden Abend besichtigen – und durch den Spion blicken. Live-Übertragungen in der Stadt bieten zudem einen Einblick in seinen Alltag im Zellentrakt.
Gilles Welinski tanzte bei Fattoumi-Lamoureux, Pina Bausch und Michèle Ann de Mey bevor er ans Bremer Tanztheater kam – zu Susanne Linke und Urs Dietrich. Seit 2007 kreiert der in der Fachwelt als Philosoph geltende Franzose eigene Stücke.
Performance: Gilles Welinski
Video Installation: Ole Heinzow
Dank an: Dr. Konrad Elmshäuser, Annette Meyer, Gabriele Nogalski
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